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Zeittafeln der Hexenverfolgung

354 - 430 Augustinus von Hippo, römischer Philosoph und Kirchenlehrer, beschreibt die Benutzung eines Amulettes als stillschweigenden Abschluss eines Dämonenpaktes. De doctrina christiana (Lehre vom Dämonenpakt) das ist ein Vertrag über die Bedeutung abergläubischer Zeichen und Worte als Voraussetzung einer Verständigung zwischen Mensch und Dämon.
391 Christentum wird zur offiziellen Staatsreligion. Abweichende Lehren führen zu blutigen Verfolgungen der Andersdenkenden und später zur Abspaltung der Ostkirche (Bilderverehrung).
500 - 900 Der Glaube an Wahrsagerei, Schadenszauber und Wettermacherei ist weit verbreitet. Er wird nur von der Kirche als sündhaft bekämpft. Die Vorstellung vom Hexenflug, der geschlechtlichen Vereinigung mit dem Teufel und der Tierverwandlung sind noch nicht belegt.
547 Konzil, das die Existenz der Hölle offiziell bestätigt.
675 - 754 Bonifatius nennt den Glauben an Hexen und Dämonen unchristlich.
785 Heilige Synode von Paderborn: Wer vom Teufel verleitet nach heidnischen Glauben behauptet, dass es Hexen gibt und sie auf dem Scheiterhaufen verbrennt, wird mit dem Tode bestraft. Dieses Dekret wurde von Karl dem Großen in dem sog. Bischöflichen Kanon von Ancyra bestätigt, der die Anordnung enthielt, dass die Bischöfe alle aus der christlichen Gemeinschaft ausschließen sollten, die an teuflische Magie und den nächtlichen Flug der Hexen glaubten.
Bis 11. Jahrhundert Die Todesstrafe ist für Zaubereisünden noch nicht vorgesehen. Zauberei und auch Ketzerei werden meist mit Kirchenbußen belegt. Karl der Große verbietet den Sachsen die Hexenverbrennung.


Um 906 Canon episcopi, für Jahrhunderte verbindliche kirchenrechtliche Vorschrift im Frühmittelalter, die sich gegen Zauberei und Aberglaube wandte und in der nächtliche Flüge von Frauen im Gefolge der heidnischen (röm.) Göttin Diana ausdrücklich als Einbildung und Wahnvorstellung verurteilt wurden. Einerseits sollten die Kleriker alle Zauberei in ihren Gemeinden bekämpfen und die Personen verstossen, andererseits wandte sich die Kirche gegen den Glauben an nachtfahrende Frauen.
1000-1200 Aufkommen und große Verbreitung von häretischen Sekten in europäischen Ländern. Dieses zwingt die Kirche, ihre Haltung gegenüber dem Hexenglauben zu ändern und seine Existenz einzugestehen.
Um 1000 Vereinzelte Prozesse, Anklagepunkte: Zauberei
1090 In Freisingen werden 3 sog. Wettermacherinnen verbrannt (gegen den Willen der Kirche).
um 1150 Verbrennung wird die übliche Strafe für Ketzer.
1179
Lateran-Konzil
stellte die Waldenser unter Beobachtung und die Katharer als Häretiker in den Bann und drängte auf die Wiederherstellung der kirchlichen Disziplin. Die weltlichen Herren rief es unter Zusicherung von Ablass zum bewaffneten Vorgehen gegen Häretiker auf.

1193/1206 - 1280 Albertus Magnus, Dominikaner und 1260 -1262 Bischof in Regensburg. Studierte die Schriften von Aristoteles, las arabische, byzantinische und jüdische Schriften wie z.B. die Kabbalah. Er beschäftigte sich mit Astrologie und Alchemie. Machte Geisterbeschwörungen und sprach Pflanzen und Steinen magische Kräfte zu. Er gab auch Anweisungen wie man aus Edelsteinen Amulette fertigen soll. Es wundert nicht, dass er dadurch in Verdacht geriet, Magie zu praktizieren. Diesen Vorwurf wies er mit den Worten, er betreibe Wissenschaft, weit von sich. Er verfasste Zauberbücher. Als Lehrer Thomas von Aquin galt als er größter Theologe seiner Zeit und  wurde von der katholischen Kirche zu einem Heiligen ernannt. Sein Feiertag ist der 24.11.

1198-1216 Papst Innozenz III. Unter ihm Höhepunkt der päpstlichen Machtstellung: Sizilien, England und Portugal sind bzw. werden päpstliche Lehen; Eingreifen in die inneren Verhältnisse Deutschlands und Frankreichs; Zentralisation der päpstlichen Gewalt innerhalb der Kirche; Errichtung einer lateinischen Kirche im Lateinischen Kaiserreich; Inquisition gegen sog. Ketzer; Aneignung von vom Reich beanspruchten Gebiete in Mittelitalien.
13. Jahrhundert Identifizierung der Ketzerei mit der Hexerei. Für die Kirche ging es dabei nicht um ein theologisches Problem oder eine Grundsatzdiskussion wie zur Zeit der ersten Häretiker, sondern um die Bekämpfung der Autorität feindlicher, gut organisierter Gruppen und natürlich um den eigenen Machterhalt. Beispielsweise ist die Vormachtstellung der katholischen Kirche in der Languedoc bedroht. Inquisitionsverfahren als eigentliche Waffe der Kirche gegen Zauberei und Ketzerei. Papst Gregor IX. übernimmt die Todesstrafe für Ketzer in die kirchliche Rechtsprechung.
1209 - 1229 Albigenserkreuzzüge. War ein von Papst Innozenz III. initiierter Kreuzzug gegen die Katharer in Okzitanien (Südfrankreich). Die Katharer wurden auch als Albigenser bezeichnet. Er leitete den Untergang der Katharer ein und brachte als politisches Ergebnis die Eingliederung Okzitaniens in den Herrschaftsbereich der französischen Krone. Im Unterschied zu anderen Kriegen, die gegen die Katharer und andere christliche Häresien unternommen wurden, besaß nur der Albigenserkreuzzug von 1209-1229 den offiziellen Status eines Kreuzzugs. Der Albigenserkreuzzug war der einzige Ketzerkreuzzug, der gegen ein christliches Land geführt wurde.
1215 Das 4. Laterankonzil: Verkündigung, dass es den Teufel wirklich gebe und er von den niederen Dämonen zu unterscheiden sei. Die Erklärung lautete, dass Gott den Teufel und andere Dämonen von Natur aus gut erschaffen habe, dass sie aber aus eigenem Willen schlecht geworden seien. Die Laterankonzilien (auch Lateransynoden) sind jene fünf ökumenischen Konzilien der katholischen Kirche, die im römischen Lateran stattfanden.

Nach 1215 Unter Innozenz III. und Gregor IX. wird die Inquisition unabhängig von den Bischöfen und direkt dem Papst unterstellt. Erste Formen eines Prozesses im Entstehen.
1225-1274 Thomas von Aquin bestätigt die Existenz von Hexen und folglich auch von Dämonen. Er erklärt, dass es die Magie gebe und dass sie nicht das Werk der Hexen, sondern der Teufel sei. Er gilt als bedeutendster Philosoph und Theologe des Mittelalters mit Einfluss auf die katholische Lehre bis heute. Er entwickelte eine Aberglaubenstheorie, wonach der Mensch mit den Dämonen einen ausdrücklichen oder stillschweigenden Pakt eingehen kann. Somit können alle abergläubischen Handlungen ketzerisch sein. Er behauptet die Möglichkeit des Geschlechtsverkehrs zwischen Menschen und Dämon (Teufelsbuhlschaft).
1227 Papst Gregor IX. richtet Inquisitionsgerichte ein.
1229 Synode von Toledo,
mit Zustimmung des Papstes Gregor IX. wird beschlossen, dass die Bischöfe Südfrankreichs einen Priester in jeder Gemeinde ernennen, der zusammen mit einigen Rechtskundigen die Rechtgläubigkeit der Gemeindemitglieder überprüft und die Ketzer anzeigen sollte. Einführung des geistlichen Gerichts durch den Grafen von Toulouse.
1234 Kreuzzug gegen die Stedinger Friesen (Bauern); Vorwürfe: Teufel in Gestalt eines Bockes/Frosches, Homagium. Dem Erzbischof von Bremen ging es um die Abgaben der Stedinger, die sie ihm aus politischen Gründen verweigerten; Vernichtung der Aufständischen bei Altenesch, der Rest erkennt die Forderungen an.
1235 Breve von Papst Gregor IX., die Inquisition wird endgültig eingesetzt. Die Kirche gab das Prinzip der Nichtexistenz von Dämonen und Hexen auf. Gregor IX. überträgt den Dominikanermönchen diese Aufgabe.
1251 Ausdehnung der Inquisition auf ganz Italien, mit Ausnahme des Königreiches Neapel, ausgedehnt.
1252
Papst Innozenz IV. lässt die Folter zur Wahrheitsfindung zu.
1264 Erste Hexenverurteilung in Deutschland.
Der zunächst gegen die Ketzer geführte Kampf, weitete sich zu einem Feldzug gegen die Hexerei aus. Anfangs waren die beiden Beschuldigten identisch, jede Ketzerei war teuflisch und die der Hexerei für schuldig befunden Personen waren Ketzer. Später unterschied man zwischen diesen beiden Verbrechen, und sie wurden wohl nur gemeinsam behandelt, um das Urteil des Gerichts zu beeinflussen.
1307-1311 Ketzerprozesse gegen die Templer

1335-1353 Prozess von Toulouse gegen die Tempelritter; Vorwürfe: Anbetung des Teufels, Sabbat, Reigentanz; Motive hinter den Vorwürfen: religiöser Fanatismus des Inquisitionen; Reaktion: Ketzerprozess. Da die Verurteilten geständig waren: 8 Todesurteile, 11 lebenslängliche und 44 zu 20 jährigen Haftstrafen verurteilt.
1346 Ausbreitung der Pest in Europa.

Ende des 14. Jahrhundert Entfaltung der Inquisition in Spanien.
Um 1350 Es tritt eine deutliche Vermischung der meisten Elemente des Zauberwahns mit der Ketzervorstellung ein: der Hexenbegriff des 15. Jahrhunderts bildet sich, die Zuspitzung auf Frauen fehlt noch.
1402/1403 In einem Rechnungsbuch aus Schaffhausen ist zum ersten Mal von einem hegsen brand also einer Hexenverbrennung die Rede.
1409 In einem päpstlichen Dekret wird erstmals der Begriff nova secta erwähnt. Darunter wurden subversive Gruppen verstanden, die mit Hilfe von Teufelspakten Anschläge auf die Gemeinschaft planen und durchführen.
1415 Der Reformator Jan Hus 1415 wird in Konstanz auf dem Scheiterhaufen als Ketzer verbrannt, danach kommt es am 30. Juli 1419 zum ersten Prager Fenstersturz. Dies war Auftakt zu den 15 Jahre dauernden Hussitenkriegen.
1419 Das Wort hexery taucht zum ersten Mal im Kanton Luzern im Strafprozess gegen einen Mann auf.

1420-1496 Thomas de Torquemada, Grossinquisitor in Spanien.
1429 Rings um den Genfer See lodern die ersten Scheiterhaufen.
1431 Jeanne d'Arc wurde aus politischen Gründen der Ketzer angeklagt und verbrannt. Vorwürfe: Bezweiflung der Autorität der Kirche. Politischer Justizmord, als Ketzerprozeß geführt.
Bis 1450 Es folgen weitere wissenschaftliche Begründungen für den Dämonenglauben. Da der Teufelspakt Abfall von Gott bedeutet, wird ein besonderer Verbrechensbegriff, die Hexerei entwickelt. Die Hexen-verfolgungen beginnen.
1456
Der Buchdruck mit beweglichen Lettern wird erfunden (Gutenberg). Die Verbreitung von Schriften gegen Ketzer und Hexen verschärft die Verfolgungen.
1456 Rehabilitierung von Jeanne d'Arc
1458 Ketzergeißel des Dominikaners Jacquier setzt die Existenz einer satanischen Sekte voraus, die den katholischen Glauben unterhöhlt, und deren Taten, einschließlich des Fluges, auf Realität beruhen. Er fügt den Merkmalen des Teufelsbundes das Stigma diabolicum hinzu.
1459 Fortalicium fidei, ein Grundlagenwerk von Alphonso de Spina gegen Ketzer, Juden und andere Nichtchristen. Die Luftfahrt zauberischer Frauen (ein abgrenzender Begriff wie Hexe wird noch nicht verwendet) wird noch als Vorgaukelung von Dämonen gesehen, was jedoch die Schuld der Frauen nicht mindert.
1459 Vauderie von Arras; Teufel in Gestalt eines Bockes, Homagium, Ritt auf gesalbten Stöcken zum Sabbat, Verunglimpfung der katholischen Kirche, sexuelle Vermischung; Motive: religiöser Fanatismus der Inquisitoren; Übergang vom Ketzer- zum Hexenprozeß. Es wird dem Prozeß das Denunziationsprinzip hinzugefügt.
1465-1536 Erasmus von Rotterdam. Begründet die Lehre des Humanismus. Er forderte einen Ausgleich zwischen humanistischer Gesinnung und christlicher Frömmigkeit und befürwortet die Entfaltung einer freien Wissenschaft außerhalb der kirchlichen Lehre.
1478 Papst Sixtus IV. erlaubt spanischen Herrschern die Einsetzung der Inquisition.
Ab 1480 Beginn der systematischen Verfolgung von Hexen, die Hexenverfolgungen werden in weiten Teilen Westeuropas durchgeführt.
1483-1546 Martin Luther

1484 Summis desiderantes Ketzer/Hexenbulle des Papst Innozenz VIII. Auf Wunsch von Heinrich Institoris und Jakob Sprenger. Mit dieser allgemein gehaltenen Bulle gelang es mit päpstlicher Autorität jeden Widerstand und Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Prozesse und Hinrichtungen im Keim zu ersticken. Richtet sich gegen den Abfall vom katholischen Glauben bei Männer und Frauen gleichermaßen. Der Vorwurf der Schadenszauberei konzentriert sich auf die Verhinderung der Fruchtbarkeit bei Mensch, Tier und Pflanze.
1487 Malleus Maleficarum (maleficarum, grammatikalisch weibliche Form Unholdin) Hexenhammer erscheint. Autoren: Heinrich Institoris und Jakob Sprenger. Dieses Werk betrachtet die Frau als Hauptfeindin der Kirche,
schreibt hauptsächlich dem weibl. Geschlecht das Zauberdelikt zu und befürwortet den Gebrauch der Folter. Durch seine genauen Anweisungen für die Prozessführung wurde es zum Strafkodex der Gerichtspraxis in Mitteleuropa bis ins 17. Jh. bei Richtern aller Konfessionen.

1493 Torquemado wird Generalinquisitor von Spanien. Er macht ca. 100.000 Menschen den Prozess, 10.000 davon werden verbrannt.
16. und 17. Jh. Verfolgung besonders von Frauen, aber auch Männer und Kinder werden verfolgt. Vorwürfe: Hexenunwesen (d.h. Ketzervorwürfe auf Frauen zugespitzt, mit dem Zusatz der Schadenszauberei, und der Ausübung magischer Künste). Die Motive hinter den Vorwürfen lassen sich immer weniger rational erfassen. Man kann sie nur noch als frauenfeindlich und menschenverachtend bezeichnen. Hexenprozesse (im Gegensatz zum Ketzerprozess stand das Todesurteil im Voraus fest) sind die Folge.
1520 Die grosse Hexenverfolgung in Europa findet ihr vorläufiges Ende.
1515-1588 Johannes Weyer, oder Wier, lat. Wierus, auch Piscinarius (geboren 1515/1516 in Grave, Brabant, gestorben 1588 in Tecklenburg), Arzt, Literat und Gegner der Hexenverfolgung, veröffentlichte 1563 sein bekanntes Werk De praestigiis daemonum et incantationibus ac veneficiis (Über Wunder der Dämonen, Beschwörungen und Vergiftung). Weyer stellt die Behauptung auf, dass Hexen nicht mit Ketzern zu vergleichen seien, sondern dass es sich um alte, melancholische Frauen handelte, die nicht mehr alle Sinne beieinander haben, mutlos, schüchtern und geistig so verwirrt sind, dass sie glauben, Dinge vollbringen zu können, die in Wirklichkeit unmöglich seien. Durch Folter erpresste Geständnisse seien schreckliche Fehler. Bereits Mitte des 16. Jahrhunderts verlange er die sofortige Freisprechung der Angeklagten, und sofern dies nicht möglich war, bestand er drauf, dass sie zumindest nicht gefoltert und getötet werden. Sein Werk landete ziemlich schnell auf dem Index der verbotenen Bücher und wurde von den Hexentheoretikern Jean Bodin und Martin Anton Delrio bekämpft. Der Gedanke von Johann Weyer und der Mut gegen den Strom zu schwimmen, bahnte allmählich ihren Weg und blieb auch nicht ohne Einfluss auf die Hexenverfolgung.
1517 Martin Luther veröffentlicht seine Thesen, was zur Aufspaltung der Kirche in einen katholischen und einen protestantischen Teil führte, der Reformation.
1524-26 Bauernkriege, Aufstand gegen die Obrigkeit.
1532 Die Peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karl V. kurz die Carolina genannt, schafft die gesetzliche Grundlage für die massenhafte Durchführung von Hexenprozessen in Deutschland
zwischen 1580 und 1680. Die Carolina erlaubt die Folter nach festen Regeln, nur wenige Hexenkommissare halten sich an diese Regeln.
1540/42 Papst Paul III. richtet das Heilige Offizium in Rom ein, und die Inquisition, die ihre Befugnisse und Vorschriften vom Vatikan erhielt, wurden in fast allen christlichen Staaten eingeführt.
1555 Bulle Papst Pauls IV. gegen Juden. Im selben Jahr beginnt mit dem Augsburger Religionsfrieden die Gegenreformation.
1564-1642 Galileo Galilei. Er schuf die Grundlagen der Mechanik und wies der Astronomie neue Wege. Da er sich offen zum kopernikanischen Weltsystem bekannte, wurde er von der Inquisition 1633 zum Abschwören gezwungen. In seinem Dialog über die zwei Weltsysteme hatte er die Sonderstellung der Erde als Mittelpunkt der Welt angezweifelt

1583 In Wien wird Else Plainacher aus der Stadt Mank in Niederösterreich als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ihr Kind hatte epileptische Anfälle, was als Teufelsbesessenheit interpretiert wurde.
1584 Reginald Scott veröffentlichte das Werk The Discoverie of Witchcraft,
"Deconverte de la Sorcellerie". In dem er konkrete Zauberkunststücke professioneller Gaukler beschrieb. Damit diente Reginald Scott der Volksaufklärung, da in der Zeit, alles was man nicht verstand, als Teufelswerk und Hexerei abtat.
1585 Der Erzbischof von Trier lässt so viele Frauen als Hexen verbrennen, dass in zwei Dörfern jeweils nur noch zwei Frauen übrig blieben.
1596 Der Bischof von Gent lässt mehr als sechshundert Personen in weniger als sechs Wochen den Feuertod sterben.
Ende des 16. Jahrhundert Breitete sich Kultur und Zivilisation der Renaissance von Italien über ganz Europa aus und die kritische Vernunft erlangte wieder Bedeutung. In der Folge kommt es allmählich zum Niedergang der Inquisitionsgerichte.
1600 Der Nolaner Naturphilosoph Giordano Bruno
(* Januar 1548 in Nola; † 17. Februar 1600 in Rom; eigentlich Filippo Bruno) war ein italienischer Priester, Dichter und Philosoph. Wird 1600 in Rom als Ketzer verbrannt. Er hatte öffentlich von der Vorstellung eines unendlichen Weltalls und einer Vielzahl von Welten im Kosmos gesprochen. Im Jahr 2000 erklärten der päpstliche Kulturrat und eine theologische Kommission, die Hinrichtung sei nunmehr auch aus kirchlicher Sicht Unrecht.
1610 Letzte Hexenhinrichtung in Holland.
1618-1648 Dreißigjähriger Krieg um politische und religiöse Vormacht in Europa.

1620 Der Vatikan erlässt eine Verordnung über das Verfahren bei Hexenprozessen. Diese findet auf deutschen Territorien erst ab 1658 Anwendung.
1626-1630 Höhepunkt der Hexenverfolgung in Deutschland.
1630 Der Bischof von Würzburg lässt 1.200 Männer und Frauen verbrennen.
1630 Der Erzbischof von Bamberg lässt 600 Frauen und etliche Männer verbrennen.
1631 Friedrich Spee von Langenfled, Jesuitenpater, begleitet währen der Prozesse die Hexen seelsorgerisch und wurde zu einem überzeugten Gegner der Hexenverfolgung. Seine Erkenntnisse hatte er in dem Buch "Cautio Criminalis" (Vorsicht im Strafprozess) zusammengefasst und aus Sicherheitsgründen nicht unter eigenem Namen veröffentlicht. In seiner Schrift formuliert Friedrich Spee zum ersten Mal den Rechtsgrundsatz „In dubio pro reo“ – Im Zweifel für den Angeklagten. Im gleichen Jahr wird Anna Spee von Langenfeld, Tante von Friedrich Spee als Hexe hingerichtet. Wahrscheinlich ohne Wissen ihres Neffen.
1632/33 Prozess gegen Galileo Galilei in Italien. Der Naturwissenschaftler muss abschwören und wird danach bis 1642 unter Hausarrest gestellt.
1992 Papst Johannes Paul II. rehabilitiert Galilei posthum
1653 In Österreich, Gmünd wird der zwanzigjährige psychische kranke Knecht Kaspar Haintz, der Wettermacher von Matzelsdorf, wegen Wettermacherei mit dem Schwert geköpft, die Leiche wird anschließend verbrannt.
1656-1658 200 Menschen erklären sich selbst für besessen und ziehen randalierend durch Dörfer und Städte. Höhepunkt einer Massenhysterie aus Angst vor Hexen.
1660 Die Jagd auf Hexen ebbt langsam ab.
1676 Der Erzbischof von Salzburg lässt 97 Frauen wegen Anstiftung einer Viehseuche verbrennen.
1676 Die Hexenverfolgung in Idstein liegt am Ende der letzten großen Prozesswelle.
1684 Letzte Hexenhinrichtung in England.
1692 Im kolonialen Amerika kommt es zu einer Reihe von Verurteilungen und Hinrichtungen wegen Hexerei. Benannt wurden die Hexenprozesse nach dem Dorf Salem, von wo die Ereignisse ausgingen. Insgesamt gab es 20 Hinrichtungen und weitere Todesopfer in Haft.
Um 1700
Beginn des Zeitalters der Aufklärung.
1736 In Schottland werden Gesetze gegen, das Verbrechen der Hexerei in aller Form, aufgehoben.
1745 Letzte Hexenhinrichtung in Frankreich.
1775 Letzte Verurteilung einer Hexe zum Tod durch Verbrennung in Deutschland. Im Stift Kempten (Allgäu) wird wegen erwiesener Teufelsbuhlschaft Maria Anna Schwegelin zum Tode durch Verbrennen verurteilt. Das Urteil wird aber nicht verstreckt, Maria Anna Schwegelin stirbt 1781 in einem Zuchthaus in Kempten.
1782 Im Kanton Glarus Schweiz wird die letzte Hexe der Schweiz geköpft. Anna Göldi wird 2009 rehabilitiert.
1790-92 Llorente, Sekretär der Inquisition von Madrid, schreibt "Geschichte der Inquisition" und gibt die Zahl der Todesopfer mit 30.000 an.
1792 Letzte Hinrichtung in Polen.

1951 Hexerei ist erst ab diesem Jahr in Großbritannien erlaubt, im gleichen Jahr erscheint das erste Buch über Hexen die sich Wica/Wicca/ Wicce nennen, von Gerald Gardner. Aus diesem Grund wird er fälschlicherweise immer wieder als „Erfinder“ oder „Gründer“ der Wicca Variante der Hexerei bezeichnet.